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Historisches aus dem Musik-Kreis

Lauenburgische Landeszeitung  9.  und 10. März 1999

Leserbriefe

"Privatleben gnadenlos in der Öffentlichkeit breitgetreten"
Betr.: "Schon wieder wieder Schulz gekündigt" und "Noch 'ne Kündigung für Schulz", "LL" vom 9.3. und 10.3.99
Welcher Arbeitnehmer hat schon die Nerven, vier Kündigungen seines Arbeitgehers unbeschadet zu überstehen? Welcher normale Arbeitgeber mutet einem langjährigen Mitarbeiter auch vier Kündigungen zu? Dieses scheint hei den Mitgliedern des Lauenburger Kirchenvorstandes keine Überlegung wert zu sein. Es werden auch keine Gespräche mehr geführt.
Man schiebt den Propst des Kirchenkreises vor, der in einem Telefongespräch versucht, die Angelegenheit zu "bereinigen". Mit einem Mitarbeiter, der fast 30 Jahre in dieser Kirchengemeinde seinen Dienst getan hat, spricht kein Kirchenvorsteher, auch kein Seelsorger dieser Gemeinde. Die "Seelsorger" kommen nicht einmal auf den Gedanken, dass sie der Familie bzw. den Kindern dieses Mitarbeiters vielleicht irgendwie verantwortlich sind. Es wird das Privatleben dieses Menschen gnadenlos in der Öffentlichkeit breitgetreten, nur um sich selbst zu rechtfertigen. Ich kann nur hoffen, dass anderen kirchlichen Mitarbeitern diese an das Mittelalter erinnernde Prozedur erspart bleibt, oder dass sie zumindest auch viele Mitmenschen finden, die sie stützen.
Ich danke besonders den Menschen, die mir Mut gemacht und dazu beigetragen haben, dass ich meinen Lebensmut nicht verloren habe.
Manfred Schulz 
künstlerischer Leiter des Lauenburger Musik-Kreises 
"Kleinliches Bild"

Betr.: "Schon wieder wurde Schulz gekündigt", "LL" vom 9.3.99
Im Artikel zitieren Sie den stellvertretenden Kirchenvorstandsvorsitzenden Herrn Herbert Vogel, dass die Kirche Noten und Instrumente vom Musik-Kreis zurückfordern will. Es ist erstaunlich, dass das ehemalige Musik-Kreis-Mitglied, Herbert Vogel, die Rückgabe der Noten und Instrumente fordert. Will er, nachdem er die Fronten gewechselt hat, den Musik-Kreis nun zerschlagen? Was verspricht sich Herr Vogel anderes von einer Rückgabe? Will die Kirche sich an alten Noten und gebrauchten Musik-Instrumenten bereichern?
Welch ein trauriges und kleinliches Bild gibt der Lauenburger Kirchenvorstand. Ich schlage vor, der Musik-Kreis gibt die alten Noten und Instrumente zurück. Dafür verzichtet der Kirchenvorstand auf die Kirchensteuer der in der Kirche verbliebenen Musik-Kreis-Mitglieder, oder er wirft sie einfach aus der Kirche hinaus, oder sie treten einfach von selbst aus! Ich glaube, dass hier von Kirchenvertretern Porzellan zerschlagen wird, das lange nicht zu kitten sein wird. Ich bin froh, dass ich dieser Kirche den Rücken gekehrt habe.
Benjamin Schulz
"Die Würde schützen"

Betr.: "Schon wieder wurde Schulz gekündigt" und "Noch 'ne Kündigung für Schulz", "LL" vom 9. und 10.3.99
Vier Kündigungen gegen einen Mitarbeiter! Gibt es eigentlich keine höhere kirchliche Instanz, die den Lauenburger Kirchenvorstand in die Schranken weist? Was muss eigentlich noch geschehen, damit diese Quälerei endlich aufhört? Haben sich die Mitglieder des Lauenburger Kirchenvorstandes eigentlich einmal darüber Gedanken gemacht, dass es hier nicht nur um die engen Moralvorstellungen einiger ewig Gestriger geht, sondern um einen Menschen. Vielleicht sollten die Kirchenoberen in Lauenburg noch einmal in ihrer Moralkiste kramen und suchen, ob es nicht auch in der Kirche Gebote gibt, die im Sinne des Grundgesetzes die Würde eines Menschen schützen. Es macht mich traurig und lässt mich als Kirchenmusikerin am Auftrag eben dieser Kirche ernsthaft zweifeln, wenn ohne Rücksicht auf Verluste das Schicksal eines Menschen den hehren Moralvorstellungen eines Kirchenvorstandes geopfert wird. Ich habe volles Verständnis für jeden, der dieser Kirche durch seinen Austritt den Rücken kehrt.
Catrin Cramme 

"Was hat der Chor Vogel angetan?"
Betr.: "Schon wieder wurde Schulz gekündigt", "LL" vom 9.3.99
Als stellvertretende Vorsitzende des Lauenburger Musik-Kreises möchte ich an dieser Stelle einmal nach der eigentlichen Rolle des stellvertretenden Kirchenvorstandsvorsitzenden Herbert Vogel fragen. Herbert Vogel ist bei der letzten Kirchenwahl als Vertreter der sogenannten Opposition mit vielen Stimmen von Mitgliedern und Freunden. des Musik-Kreises gewählt worden. Sein Wahlmotto war: "Ich möchte dafür sorgen, dass der Musik-Kreis wieder in der Lauenburger Maria- Magdalenen- Kirche auftreten kann."
Herr Vogel ist vom Chor sogar zum Spartensprecher gewählt worden. Leider hat der Chor von ihm seit mehr als einem Jahr nichts mehr gehört. Er ist einfach nicht mehr zur Probe erschienen. Eine Austrittserklärung liegt auch nicht vor.
Es kursieren Gerüchte, er habe irgendeinem Chormitglied seinen Austritt angekündigt. Ist das der Stil eines stellvertretenden Kirchen- vorstandsvorsitzenden in Lauenburg?
Was hat der Chor Herbert Vogel angetan, dass er ihn so schmählich im Stich lässt? Wo bleibt sein Engagement für den Musik-Kreis? Sollte er etwa klammheimlich die Fronten gewechselt haben? Seine Forderung, der Musik-Kreis solle Noten und Instrumente an die Kirche zurückgeben, legt die Schlussfolgerung nahe, er hege irgendwelche Rachegelüste gegen den Musik-Kreis.
Es muss hier deutlich gemacht werden, dass er mit seiner Aktion den Musik- Kreis trifft und nicht, wie er vermutlich hofft, den künstlerischen Leiter Manfred Schulz.
Renate Flügge
"Glashaus verlassen"

Betrifft: „Schon wieder wurde Schulz gekündigt" und „Noch 'ne Kündigung für Schulz" "LL" vom 9. und 10.3.99
Seit fast zwei Jahren wirke ich aktiv im Lauenburger Musik-Kreis mit. In dieser Zeit habe ich beim Musik-Kreis neben meiner Mitwirkung im Chor noch zwei Musikinstrumente gelernt: Oboe und Saxophon. Ich finde, der Musik-Kreis unter der Leitung von Manfred Schulz Ist ein einmaliger Glücksfall und ein großer kultureller Gewinn für die Stadt Lauenburg.
Wenn ich dagegen die Lauenburger Kirche betrachte, so frage ich mich, wie kommen die Kirchenvorsteher in Lauenburg zu Ihrer intoleranten moralischen Position?
Wer gibt ihnen das Recht, einen Menschen mit Steinen zu bewerfen und den Musik-Kreis mit der überflüssigen Rückforderung von alten Musikinstrumenten und Noten in Schwierigkelten zu bringen?
Haben sie nicht gemerkt, dass sie selber im Glashaus sitzen?
Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, dieses Glashaus rechtzeitig zu verlassen. 
Ulrike Köller
„Weiterhin juristisches Theater?"
Betr.: „Was hat der Chor Vogel getan?", Leserbrief des Herrn Schulz vom 9. 3.1999
Als Lauenburger bzw. „Fast"- Lauenburger haben wir uns ja in den letzten Jahren an die „Provinzposse" mit den drei kirchlichen Hauptdarstellern gewöhnen müssen. Dies hat bei vielen (auch bei mir) die Frage aufgeworfen, ob es eigentlich noch vertretbar ist, Kirchensteuer zu zahlen, damit drei (derzeit noch zwei) mit mittelalterlichen Grundsätzen verhaftete Pastoren mit ihrem stellvertretenden Kirchenvorsteher weiterhin auf unsere Kosten juristisches „Theater" spielen können.
Ich frage mich schon seit zwei Jahren, wo eigentlich die Stellungnahmen der übergeordneten kirchlichen Stellen bleiben - oder sind die Kirchenmitglieder, die das Treiben mit zunehmendem Frust und Ärger verfolgen, der Kirchenhierarchie egal (solange sie nur zahlen!)?
Der Lauenburger Musikkreis e.V. ist eine beliebte, kulturelle Institution in Lauenburg, die weit mehr als 100 aktive Mitglieder besitzt und Tausende von Zuhörern und Zuschauern seit Jahren begeistert.
Wollen Sie, Herr Vogel, nachdem Sie und die Pastoren die Lauenburger Kirchengemeinde zerschlagen haben, nun dem Musikkreis schaden?
Welche Interessen verfolgen Sie eigentlich?
Sie waren doch selbst noch vor zwei Jahren Spartensprecher des Chores! Sie sind noch immer Mitglied des Musikkreises. Sie hatten bisher leider nicht den „Mumm", einem Verantwortlichen gegenüber Ihren Austritt zu erklären und wurden zudem nach Aufforderung und mit Unterstützung der Musikkreismitglieder in den Kirchenvorstand gewählt, um nach damaliger Vorstellung einen Ausgleich im Konflikt zwischen Herrn Schulz und dem Kirchenvorstand zu suchen.
Sachliche Motive für Ihre Äußerungen sind nicht erkennbar, Herr Vogel.
Dr. med. Wolfgang Zachgo