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Historisches aus dem Musik-Kreis |
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Lauenburgische Landeszeitung v. 9.9. 1999 | Lauenburgische Landeszeitung v. 10.9. 1999 | |
Schon wieder wurde Schulz gekündigt | Noch 'ne Kündigung für Schulz | |
Zum dritten Mal versucht die Kirche den Rauswurf Von Stefan Schiwotz Lauenburg. Im Streit um die Kündigung des Kirchenmusikers Manfred Schulz lässt die Kirche nicht locker. Vor drei Jahren hatte der Vorstand der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde den Musiker zum ersten Mal rausgeworfen. Manfred Schulz protestierte, bekam vor dem Arbeitsgericht In Lübeck und sogar vor dem Landesarbeitsgericht in Kiel Recht. Nun hat er wieder eine Kündigung. Zum dritten Mal versucht der Kirchenvorstand den Musiker los zu werden. Es habe Gespräche mit Manfred Schulz gegeben, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Herbert Vogel. Die Kirche verlangt von Schulz, dass er sich von seiner Frau scheiden lässt oder wieder mit ihr zusammenzieht. Seit Jahren lebt der verheiratete Musiker von seiner Familie getrennt und hat eine neue Partnerin. Schulz lehnte ab, darf deshalb in Dietrich-Bonhoeffer-Haus nicht mehr auf die Orgelbank. Von anderen Gemeinden wurde er jedoch immer wieder gebeten, sonntags Im Gottesdienst zu spielen. Seit 1970 ist Schulz als nebenberuflicher Musiker bei der Kirchengemeinde angestellt. Die erste Kündigung der Kirchengemeinde war gescheitert, weil die Kirchenleitung vergessen hatte, die Mitarbeitervertretung zu informieren. Bevor es zum Streit vor Gericht kam zog die Kirche diese Kündigung zurück. Dann gab es ein zweites Kündigungsschreiben - wieder mit einem Formfehler: Diesmal vergaß die Kirche, Schulz offiziell abzumahnen, entschied das Landesarbeitsgericht in Kiel. Auch diese Formalität holte der Kirchenvorstand nun nach, schickte Manfred Schulz Abmahnungen, um nun zum dritten Mal sein Glück zu versuchen. Schulz hat die Nase voll: „Ich werde jedenfalls, sollte die Kirchengemeinde mit dieser Kündigung durchkommen, aus der Kirche austreten und meine Arbeit voll und ganz auf den Musik-Kreis konzentrieren", erklärte er. Der Lauenburger Musik-Kreis war einst als Chor der Kirchengemeinde im Dietrich-Bonhoeffer-Haus entstanden, mauserte sich aber nach dem Streit mit der Kirche zu einem eigenständigen Kulturverein. Falls die Kirche mit ihrer aktuellen Kündigung durchkommt, muss der Verein mit einem Problem rechnen: Als Leiter des einst kirchlichen Musik-Kreises hatte Schulz Musikinstrumente und Noten verwaltet. Und eben diese haben die Musik Kreis-Mitglieder behalten, obwohl sich der Kreis inzwischen deutlich von der Lauenburger Kirchengemeinde distanziert hat. Die Kirche will die Noten und Instrumente zurückfordern. |
Beim dritten Rauswurf-Versuch fehlte eine Unterschrift Lauenburg (sts). Kaum war öffentlich bekannt, dass der Musiker Manfred Schulz die dritte Kündigung von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde bekommen hat, schon hielt er das vierte Kündigungsschreiben in der Hand. Immer wieder war der evangelische Kirchenvorstand mit seinen Kündigungsversuchen gescheitert, weil er Formfehler gemacht hatte. Sogar vor dem Landesarbeitsgericht in Kiel bekam Manfred Schulz Recht und musste offiziell weiterbeschäftigt werden. Von seinem kirchlichen Dienst Ist der künstlerische Leiter des Lauenburger Musik-Kreises seit drei Jahren suspendiert, weil er nicht von seiner Frau geschieden ist, aber mit einer anderen Frau zusammenlebt. „Die dritte Kündigung war auch fehlerhaft", stellte Schulz gestern fest. Der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Herbert Vogel, hatte vergessen zu unterschreiben. Die neue, inzwischen vierte, Kündigung kam gestern bei Manfred Schulz an. Sie trägt nun sowohl die Unterschrift der Kirchenvorstandsvorsitzenden, Pastorin Renate Kirch als auch die ihres Stellvertreters, Herbert Vogel. „Ob diese nun Bestand hat, weiß ich noch nicht", sieht der nebenberufliche Musiker die Lage gelassen. Zum 31. Oktober ist nun der jüngste Rauswurf datiert. |