Lauenburg (zrsn) - Der langjährige Kirchenmusiker Manfred Schulz ist am 6. Oktober, nach fast 30 Dienstjahren, aus der
ev.-luth. Kirche ausgetreten. Manfred Schulz, der mit der Gründung des Lauenburger Musik-Kreises als zunächst kirchlicher Institution viele Jahre seine Aufgabe als Kirchenmusiker darin sah, Menschen an die Kirche heranzuführen, zieht nun seine Konsequenzen aus den Erfahrungen der letzten Jahre mit dem Lauenburger Kirchenvorstand: »Ich habe nicht geahnt, welch eine rücksichtslose Kirche das war. Eine Kirche, deren Vorsteher bereit sind, über »Leichen zu gehen«, nur damit ihr persönlicher Moralbegriff zu seinem Recht kommt. Wer so mit Mitarbeitern umgeht, wie ich es durch Herrn Pastor Ottemann und seine Mitstreiter erfahren
musste, hat aus meiner Sicht keine Berechtigung als christlich oder sozial zu gelten.«
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Die Kirchengemeinde Lauenburg hatte dem Kirchenmusiker gekündigt, weil er sich vor über zehn Jahren von seiner Ehefrau getrennt hatte und mit einer neuen Partnerin zusammenlebt. Manfred Schulz, der auch nach mehreren wiederholten Kündigungen in vielen anderen Gemeinden des Kirchenkreises kirchenmusikalisch tätig war, beurteilt die Haltung des
Lauenburger Kirchenvorstandes aus langjähriger Erfahrung: »Wir haben es in Lauenburg mit einer Kirchengemeinde zu tun, die eng mit parakirchlichen und sektenähnlichen Institutionen zusammenarbeitet. In dieser Kirche ist aus meiner Sicht Toleranz gegenüber Andersdenkenden und Verständnis für persönliche Probleme von Menschen nicht vorhanden. Was ich in Lauenburg erleben
musste, wäre schon in der Nachbargemeinde nicht passiert.«
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Manfred Schulz, im Hauptberuf Studienrat für Philosophie, Sozialwissenschaften und Mathematik an einem Hamburger Gymnasium, will als Leiter des Lauenburger Musik-Kreises e.V nun seine ehrenamtliche Tätigkeit auf vielen Ebenen fortsetzen: »Der Erfolg des Lauenburger Musik-Kreises e.V in den letzten 3 Jahren liegt insbesondere darin begründet,
dass der Lauenburger Kirchenvorstand ihn gewissermaßen aus der Kirche ausgesperrt hat.
Der Lauenburger Musik-Kreis hat viele musikalische Möglichkeiten und wird sicherlich auch weiterhin geistliche Musik machen.«
Dass diese dann in Lauenburg in einer Turnhalle stattfindet, darin liegt für Schulz eine ganz besondere Symbolik.
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