Lauenburg (sh). Wo sonst Fußball-Ergebnisse angezeigt werden, darunter hatten die Mitglieder des Lauenburger Musikkreises ihr Chorpodest aufgebaut. Ein schwarzer Bühnenhintergrund verdeckte die Tafel mit der Toranzeige "Heim -Gast" nur zur Hälfte. Es blieb -nomen est omen - der Teil für die Heim-Mannschaft zu lesen.
Und tatsächlich: Mehr als 100 Sänger und Orchestermitglieder erwiesen sich
während ihres Konzertes in der Sporthalle auf dem Hasenberg als
eingespielte Mannschaft. 400 Zuhörer waren in die provisorisch zum
Konzertsaal umgerüstete Halle gekommen - Johann Sebastian Bachs
Weihnachtsoratorium spielten
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Chor, Orchester und die Solisten unter Leitung von Manfred Schulz,
getragen von der ungebrochenen Unterstützung der Lauenburger.
Schulz begrüßte die Gäste zum "ganz besonders Lauenburgischen
Oratorium", denn wo sonst gebe es eine solche Aufführung in einer
Sporthalle. Die hatten die Musiker selbst so gut es ging festlich geschmückt:
Ein großer Weihnachtsstern prangte über der Bühne, ein Baum bis fast unter die Hallendecke fehlte nicht.
Für die Zuhörer standen die mächtigen Chorpartien im Mittelpunkt, der bekannte
Eingangschor "Jauchzet, frohlocket", mit dem die Sänger das 90minütige Oratorium
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voluminös begannen. Auch die Choräle wie "Brich an, o schönes Morgenlicht" und "Wie soll ich
dich empfangen?" rührten an und versetzten in besinnliche Stimmung. Einer der Höhepunkte der Solopartien war das Duett von Catrin Gramme (Sopran) und Matthias Lüderitz
(Bass) "Herr, dein Mitleid, dein Erbarmen". Bereits am Vortag hatte das Ensemble das Oratorium in der vollbesetzten Geesthachter St. Petri Kirche vor 350 Zuhörern gezeigt. Auch in Lauenburg überzeugten der Chor, die Orchestermusiker, Solisten und Manfred Schulz in fast schon gewohnter Weise - das Konzert, ein Heimspiel.
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