Historisches aus dem Musik-Kreis

Lauenburgische Landeszeitung  v. 10.1.1996 

Manfred Sauer ist tot

Bürgermeister starb nach schwerem Unfall

Lauenburg (bd). Lauenburgs Bürgermeister Manfred Sauer ist gestern um 19.09 Uhr in der Uni-Klinik Eppendorf an den Folgen seines schweren Verkehrsunfalls gestorben.
Montag Mittag war Sauer mit seinem Mazda auf der L 200 zwischen Lauenburg und Buchen beim Überholen eines Lkw in eine Nebelbank geraten und frontal mit einem Milchlaster zusammengeprallt. Er erlitt irreparable Hirnverletzungen.
Der Sozialdemokrat Manfred Sauer trat sein Amt vor vier Jahren an. Er war ein auf Sachlichkeit bedachter Bürgermeister, machte sich mit auf; Sparsamkeit ausgerichteten' Maßnahmen nicht nur Freunde. In seine Amtszeit fallen der Bau des Kommunalen Kindergartens, der Baubeginn für die zweite Grundschule und die Realisierung eines Neubaugebietes für junge Familien im Westen der Stadt.

Lauenburg trauert um Manfred Sauer

Bürgermeister starb gestern Abend

Lauenburg (bd). Manfred Sauer ist nur 48 Jahre alt geworden. Lauenburgs Bürgermeister hat den schweren Unfall vom Montag nicht überlebt. Gestern Abend um 19.09 Uhr, 30 Stunden nach seinem Frontalzusammenstoß mit einem Milchlastzug auf der Straße zwischen Lauenburg und Buchen, starb er auf der Intensivstation der Uni-Klinik in Eppendorf.
Vier Jahre lang stand Sauer an der Spitze der Lauenburger Verwaltung - nicht von allen Bürgern geliebt: Die Elterninitiative, die den von ihm forcierten Bau der zweiten Grundschule auf dem Hasenberg verhindern wollte, und die Initiative "Schloss für alle", die das ehemalige Amtsgericht für kulturelle Zwecke auserkoren hatte, machten ihm das Leben schwer.
Dazu musste der SPD-Politiker mit unpopulären Maßnahmen der Kieler Genossen und der Bundesregierung leben. Die Schließung des Amtsgerichtes gehörte ebenso dazu wie der Wegfall der Zonenrandförderung und die Verlagerung des Budgets für die Sanierung von Altstädten in die neuen Bundesländer.
Sauer prägte in seiner kurzen Amtszeit in Lauenburg den Image-Gewinn der Verwaltung durch Maßnahmen, deren Abschluss er nicht mehr erleben wird. Seine Devise der Bürgernähe wird fortgesetzt - durch die Schaffung einer zentralen Anlaufstelle im Schloss, die er als "Bürgeramt" titulierte, durch die Realisierung neuer Baugebiete für junge Familien und die Schaffung eines Wohn- und Gewerbeparks, der Lauenburg lebenswerter machen und neue Einnahmequellen erschließen soll.
Sein Tod trifft schwer. Den Lauenburgern wird Manfred Sauer als sachlicher Bürgermeister in Erinnerung bleiben. Der gebürtige Westfale stellte sich den Fragen kritischer Bürger, war aber nie der Typ Bürgermeister, den man beim Einkauf auf dem Wochenmarkt antraf. Seine Privatsphäre war ihm heilig - auch wenn dies von vielen nicht zu verstehen war.