Boizenburg: "Der heutige Tag, der 26. Januar 1996, wird in die Geschichte der Stadt Boizenburg eingehen", begann Bürgermeister Dr. Uwe Wieben seine Begrüßungsrede zum Neujahrsempfang der Elbestadt am vergangenen Freitag. "Das Rathaus
erstrahlt in altem, neuem Glanz und setzt einen Glanzpunkt in der historischen Altstadt." Nach fast zweijähriger Sanierung weihten die Boizenburger und ihre Gäste während des traditionellen Empfangs die "barocke Perle" der Elbestadt wieder ein.
Architekt bastelte Schlüsselanhänger
Aus den Händen des Architekten Günter Szymkowiak nahm Uwe Wieben nicht den üblichen großen, goldenen Schlüssel für sein restauriertes Domizil entgegen, sondern einen kleinen. "Der Schlüssel soll benutzt werden, nicht in einer Schublade oder auf dem Boden verschwinden", erklärte der Architekt, der aus einem Stück eines
Querriegels |
aus dem Rathaus eigenhändig einen
Schlüsselanhänger für den Bürgermeister gebastelt hatte. Der Dank desArchitekten und des Bürgermeisters galt vor allem den Baufirmen, die an der 3,5 Millionen Mark teuren Sanierung beteiligt waren.
Daß das Werk gut gelungen ist, betonte auch Dr. Armin Jäger, Staatssekretär im Schweriner Bauministerium, der die Grüße des Ministerpräsidenten und
des Bauministers überbrachte. Er hatte sich bei einem Rundgang durch das ehrwürdige Gemäuer davon überzeugt,
"dass etwas Wunderschönes gelungen ist".
Bürgervorsteherin Heidrun Dräger verabschiedete in ihrer Neujahrsrede das alte und
begrüßte das neue Jahr. Für sie stand 1995 ganz im Zeichen des Kampfes der Boizenburger um ihr Krankenhaus. "Ich bin stolz auf die vielen Boizenburger und auf die Sympathiebekundungen Lauenburgs im |
Kampf um den Krankenhausstandort." Auch für dieses Jahr haben sich die Elbestädter vielvorgenommen. Die Richard-Schwenk-Sporthalle erhält eine neue Deckenkonstruktion, die Rudolf-Tarnow-Schule wird saniert, in Großer und Kleiner Wallstraße der
Kanalanschluss verlegt. Gemeinsam stiegen Staatssekretär, Bürgermeister, Bürgervorsteherin und Architekt nach den offiziellen Ansprachen in den Keller des Rathauses, um dort
Zeitdokumente niederzulegen.
Die etwa 200 Gäste des Neujahrsempfangs nutzten bei einem Gläschen Sekt und Appetithäppchen die Gelegenheit zum Plausch und zur Besichtigung des Hauses. Am Sonntag strömten Boizenburger und Gäste zu Hunderten in den Fachwerkbau, um das Domizil von Bürgermeister, Bürgervorsteherin, Standesamt und Urkundenstelle ohne amtliches Anliegen unter die Lupe zu nehmen, kw |