Historisches aus dem Musik-Kreis

Lauenburger Musikkreis singt und spielt "Messias"

Dezember 1992

Lauenburg (wab). 
"Noch einmal, bitte. Der letzte Buchstabe muss noch viel schärfer kommen", fordert Manfred Schulz. Gestenreich und energisch erklärt er noch einmal, wie er sich den schwierigen Schlussakkord vorstellt. Dann zählt er den Takt: Jetzt stimmen Tonlage und Betonung.
"Dirigieren ist auch körperlich anstrengend, nach einem schwierigen Konzert wiege ich ein Kilogramm weniger", berichtet Manfred Schulz. Der Lauenburger Pädagoge hat vor 14 Jahren in Zusammenarbeit mit der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde den "Lauenburger Musikkreis" ins Leben gerufen und seitdem schon zahlreiche gemeinsame Erfolge mit der aus Chor und Orchester bestehenden Gruppe erlebt.
Viele Hausfrauen, Schüler oder Handwerker haben im Rahmen des "Musikkreises" ihre Liebe zum aktiven Musikerlebnis entdeckt: "Jeder, der Lust zum Singen hat, kann dabei mitarbeiten, auch ohne Notenkenntnisse oder Gesangsausbildung. Ich würde mir wünschen, dass noch mehr Lauenburger die 

Hemmschwelle überwinden und einfach einmal einen Probenabend mitmachen", betont Manfred Schulz.
Die einmal wöchentlich stattfindenden Proben sind jedoch nicht Selbstzweck:
"Wir haben uns gegenwärtig mit dem "Messias" von Georg Friedrich Händel ein schwieriges Stück vorgenommen", erklärt der Dirigent. Gemeinsam mit Instrumental-Musikern aus Büchen, Hamburg, Schwarzenbek und Hohnstorf wird der Musikkreis am Sonnabend um 17 Uhr in der
Maria-Magdalenen-Kirche Chöre und Arien aus dem Oratorium vorstellen. Der Eintritt ist frei.
Mehr als 70 Chor- und Orchestermusiker, darunter auch die Solisten Catrin Cramme (Sopran), Katja Bauke (Alt), Johannes Harten (Tenor) und Christoph Vogel (Bass), werden auf der Kirchen-Empore spielen und singen.