Der große Tag kommt:
Der Bauhof baut ein Podest auf, legt alle anderen Teile irgendwo
hin und verschwindet wieder: Keine Zeit! Daraufhin bricht die
übliche Hektik aus. Alle telefonisch erreichbaren Commedianten
werden zwangsmobilisiert und bauen gemeinsam hastig die Bühne
auf. Mangelnde Kenntnis in technischen Dingen wird durch
übermäßigen Eifer mehr als nur kompensiert. Das
Gerüst wird mit Tüchern verhängt, man stellt die
Stühle auf, ändert aber im Laufe des Tages mehrfach ihre
Position. Zwei oder drei kümmern sich um die Technik. Sie
werden jedoch leider nie fertig. Warum dann zur Aufführung des
Stückes trotzdem alles funktioniert, weiß keiner.
Nachmittags um etwa 16:00 Uhr (noch drei Stunden bis zur
Aufführung!) lehnt man sich ermattet zurück, es scheint doch
eben rechtzeitig alles in Ordnung zu sein (nur die Technik nicht
s. o.). Hast du daran gedacht, dass . . .
Nein! Die Frage bewirkt einen dramatischen Aufruhr! Etwa die
Hälfte aller Bühnenteile ist falsch montiert, der Vorhang lässt sich nicht ziehen. Der Umbau erfordert weitere zwei
Stunden, die Technik funktioniert beinahe (noch eine Stunde bis zum
Beginn!) Sollen wir das Publikum schon hereinlassen? Noch nicht,
wollten wir nicht noch ein paar Szenen in der Dekoration proben? Ich
kann noch nicht, dieser Scheinwerfer hier . . .
Ich muss noch mein Kostüm probieren, da ist noch eine
Naht . . . Ich kann sowieso nicht
mehr . . . Hastig werden noch
ein paar Textbücher an neuralgischen Punkten verteilt. Das
Publikum ist inzwischen schon da.
Dann geht es los!
Wo ist Arlecchino? Er muss sofort auf die Bühne!
Hektische Suche - endlich wird er gefunden: er sitzt gemütlich im Schloss und isst. (Auch der Scheinwerfer funktioniert -
beinahe).
Zwei Stunden später war es wieder ein voller Erfolg!
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