Lauenburgische Landeszeitung v. 1. Juli 2003 
Stefan Homan

 Irgendwo auf der Welt...

am 28. Juni 2003 im Kulturzentrum "Alte Turnhalle"

Günter Apel

Mit Oldies begeistert
Sänger präsentierte Lieder aus den 20ern

Lauenburg (sh). Frack, Lackschuhe und Seidenschal sind für Günter Apel mehr als ein Bühnen-Outfit. Sobald er es trägt, ist dieses Funkeln in den Augen, mit dem er sein Publikum bezirzt. Beim 20er-Jahre-Konzert des Lauenburger Musikkreises war der 80-Jährige der Grandseigneur des Schlagers. Mit ausgebreiteten Armen sang er "Cabaret", "Intermezzo im Maxim" und "Charleston" und ließ alle, die ihn hörten, in eine musikalische Glitzerwelt eintauchen.

Grandseigneur des Schlagers
150 Zuhörer beim Konzert des Lauenburger Musikkreises

Lauenburg (sh). Schon als er die Treppe zur Bühne herunterkam, mimte Günter Apel den Grandseigneur. Für Gunda Schulz-Miehl, die ihm den Seidenschal. umhängte und den Zylinder zurechtrückte, gab es einen eleganten Handkuss. Sein Publikum begrüßte er mit dem Funkeln eines Charmeurs in den Augen. Und Apels Gesang hielt, was die Optik versprach: Der 80-Jährige präsentierte die Klassiker "Cabaret", "Intermezzo im Maxim" und "Charleston" emotional im Legato, vermied jeden Kitsch.
Dass er sich selbst nach drei anstrengenden Hits so tief verbeugen konnte, bis seine Fingerspitzen den
 Boden berührten, war für Günter Apel eine Kleinigkeit. Er war einfach der Star des Abends in der Alten Turnhalle, bekam für seinen Überraschungsauftritt, auf den allerdings viele der Zuhörer warteten, donnernden Applaus. Wie der 80-Jährige im Frack, so begeisterte das ganze Ensemble des Lauenburger Musikkreises mit dem Konzert, das mit dem Comedian-Harmonists-Titel "Irgendwo auf der Welt..." überschrieben war.
Mehr als 50 Sänger stellten sich rings um die Zuhörer auf. In einzelnen Sets widmeten

sich die Musiker dem Walzer, dem Tango und natürlich der Liebe. Chor-, Bigband und "Rockin' Funky" schufen die Atmosphäre der 20er-Jahre neu. Dirigent Manfred Schulz sagte: "Wir spielen ,Kein Schwein ruft mich an'. Heute ist das eigentlich kein Problem mehr, schließlich hat jeder ein Handy." Doch der Song war immer noch ein Hit. "Tangostunde" machten die Musiker zur Erkennungsmelodie, die bald alle mitsangen. Viele der 150 Zuhörer fanden tatsächlich ihr "kleines bisschen Glück", mindestens so lange, wie die Melodien in ihnen nachklangen.

Zum Finale seines Auftritts tanzte Günter Apel mit Gunda Schulz-Miehl. Der 80-|ährige ließ sich als Grandseigneur des Schlagers feiern.