Dos Leb'n is a Tanz 
Klezmer-Konzert am 23. Februar 18.00 Uhr 
in der
Stadtbücherei Lauenburg
Lesungen: Lothar Kamps
Musik: Klezmer-Ensemble
Leitung: Manfred Schulz

Dos Leb'n is a Tanz

Sechs Musiker und die Stimme von Lothar Kamps führen musikalisch und literarisch durch jiddische Welten, in denen niemand sich so ganz ernst nimmt. Traurigkeit und Lachen liegen nahe beieinander. Im Mittelpunkt steht die Kultur der Osteuropäischen Juden mit ihren manchmal nachdenklichen aber auch lebenslustigen Geschichten und Liedern. Lothar Kamps erzählt die oft nur mündlich überlieferten Geschichten des jüdischen Alltags. Kamps praktischer Arzt und Psychotherapeut aus Büchen, bis 2007 Kontrabassist im Orchester und der Big-Band des Lauenburger Musik-Kreises, beschäftigt sich seit mehreren Jahren intensiv mit jüdischer Tradition und Literatur. Das Klezmer-Ensemble des Lauenburger Musik-Kreises, liefert zu den Geschichten die passende musikalische Untermalung mit Violine, Saxophonen, Klavier, Kontrabass und Schlagzeug. 

Was ist Klezmer? 
Klezmermusik ist die lnstrumentalmusik der osteuropäischen Juden. Sie hat sich über Jahrhunderte entwickelt und enthält viele Elemente aus der Volksmusik Osteuropas. Die langsame Hora, die sehnsüchtige Dojna, der heiße Bulgar vereinen sich zu einer Gebrauchs- und Festmusik, die allen Gefühlen gerecht wird. Ursprünglich wurde Klezmermusik von den fahrenden Musikanten gespielt, die von Dorf zu Dorf zogen. Sie erklang vor allem auf Hochzeiten, Festen und Feiertagen außerhalb der Synagogen.
Der russische Komponist Dimitrji Schostakowitsch sagte über die jüdische Musik: "Jede Volksmusik ist schön, aber von der jüdischen muss ich sagen, sie ist einzigartig!" Gerichtet war dieses große Kompliment an eine Tanzmusik, die fröhlich und traurig zugleich ist. Eine Musik, die von Herzen kommt und zu Herzen geht. Die trotz erfrischendem Schwung, trotz mitreißendem Rhythmus und eingängiger Melodien immer auch die tragischen Seiten des Lebens beleuchtet.
Die jiddische Sprache entwickelte sich aus dem Mittelhochdeutschen. Im 15.Jahrhundert begannen Juden in großen Zahlen, gezwungen durch Pogromwellen in den deutschen Gebieten, nach Polen zu ziehen. In dem von hebräischen Worten durchsetzten Mittelhochdeutsch begannen slawische und romanische Worte aufzutauchen. 
Neben der jiddischen Literatur gibt es eine Vielzahl von jiddischen Volksliedern. Jedes dieser Lieder ist eine Liebeserklärung an die Sprache, die Lager und Ghetto überlebt hat.