Tag des offenen Denkmals 
auf dem alten Marktplatz an der Kirche am 11.09.2005

mit Commedia musicale

-->Artikel im Rufer

Anmerkungen zum „Tag des offenen Denkmals“ (11.September 2005) 
und zur Kultur in Lauenburg

Na das war doch wieder mal ein voller Erfolg für unsere Politiker und diejenigen, die in Lauenburg etwas von Kultur und Geschichte verstehen, oder? Der „Tag des offenen Denkmals“ wurde mit großzügiger finanzieller Unterstützung durch die Stiftung Herzogtum Lauenburg in der Lauenburger Altstadt begangen. Man munkelt von 15 000 €! Da haben sich die Verantwortlichen das ja richtig etwas kosten lassen und haben viel Lob geerntet. 
Jemand, der seit vielen Jahren mit über hundert Mitstreitern versucht, in Lauenburg Kultur zu machen reibt sich verwundert die Augen. 
Da gibt es alljährlich im Oktober ein von der Stadt Lauenburg organisiertes Treffen aller „Kulturschaffenden“ in Lauenburg zur Absprache der Veranstaltungen für das kommende Jahr. Leider sind an diesem Termin vom Bereich „Kultur“ außer Vertretern des Lauenburger Musik-Kreises kaum andere „Kulturschaffende“ anwesend. Die anderen „Kulturschaffenden“ haben es scheinbar nicht nötig sich daran zu beteiligen. Das Ergebnis ist dann auch entsprechend deprimierend:

Hier nur einige Beispiele:

  • Warum findet am 11. September in der Alten Turnhalle u.a. mit Geldern von der Stiftung Herzogtum Lauenburg finanziert ein Konzert mit Salonmusik mit einem auswärtigen Orchester statt, wenn das Lauenburger Salonorchester sechs Tage später am 17. September („Café Tango“) ebenfalls ein großes Salonorchesterkonzert anbietet. Termin und Ort sind seit Oktober 2004 bekannt. Soll damit die Arbeit des Lauenburger Musik-Kreises torpediert werden oder liegt es einfach nur am Desinteresse der verantwortlichen Organisatoren am originären Lauenburger Kulturleben?

  •  Warum müssen drei gelangweilte Streicher aus Lüneburg am Sonntag, d. 11. September auf dem Kirchplatz die Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel spielen, wo sie kaum jemand hört. Zumal die Feuerwerksmusik ein Werk für großes Orchester ist?
    Ist den verantwortlichen Organisatoren nicht bekannt, dass Lauenburg ein großes Orchester hat, dass eine solche Musik oder auch ein großes Friedenskonzert in einer Werfthalle mit über hundert Musikern angemessen darbieten könnte? 

  • Warum findet ausgerechnet mit Unterstützung der Lauenburgischen Landeszeitung ein Gospelkonzert in der Kirche am 19.9. genau 5 Tage vor einem Gospelkonzert einer Lauenburger Gruppe (Alte Turnhalle am 24.September: „Gospel And More“) statt? Letzterer Termin ist seit Oktober 2004 bekannt!
    Ausgerechnet die Lauenburgische Landeszeitung hat immer wieder eine bessere Koordination von kulturellen Veranstaltungen angemahnt!

Commedia musicale hat auf der Veranstaltung am 11. September in Lauenburg einen eindrucksvollen Auftritt geboten. Aber warum wurde Commedia musicale erst ca. 6 Wochen vorher von dieser Veranstaltung in Kenntnis gesetzt und um Beteiligung nachgefragt? War Commedia musicale nur eine „Verlegenheitslösung“?

Fazit für einen gebürtigen Lauenburger, der seit vielen Jahren versucht, durch ein kulturelles „Bildungsangebot“ ehrenamtlich das Kulturleben seiner Heimatstadt Lauenburg zu fördern:
Es ist schon ziemlich deprimierend, wenn es in Lauenburg einfach nicht möglich ist, Kultur sinnvoll zu koordinieren, wenn jeder seine Veranstaltungen ohne Rücksicht auf andere organisiert und dieses z.T. auch noch äußerst großzügig mit öffentlichen Geldern finanziert wird. 
Der Prophet gilt eben nichts im eigenen Lande. Er sollte sich wohl lieber ein anderes suchen!

Manfred Schulz - Künstlerischer Leiter
Lauenburger Musik-Kreis e.V.