Plakat.jpg (63377 Byte) Messias 2004
19. Dezember 2004
in der Sporthalle auf dem Hasenberg in Lauenburg/Elbe
Erika Kasten Sopran, Elke Hinz Alt, Johannes Harten Tenor, Patrick Scharnewski Bass, Chor und Orchester des Lauenburger  Musik-Kreises e.V.
Leitung: Manfred Schulz

Gelungene „Messias“-Aufführung 
des Lauenburger Musik-Kreises

Über 500 Besucher erlebten ein beeindruckendes Weihnachtskonzert am Abend des 4.Adnvent in der großen Sporthalle auf dem Hasenberg in Lauenburg.

“Halleluja” – der Aufruf zum Lobe Gottes  - wurde am vierten Advent in Lauenburg in zum begeisterten Lobgesang. Geistliches in weltzugewandter Unmittelbarkeit – inszeniert durch den Chor und das Orchester des Lauenburger Musik-Kreises. Die Aufführung von Händels “Messias” unter der Leitung von Manfred Schulz am letzten Sonntag in der großen Sporthalle in Lauenburg wurde zum Ereignis der besonderen Art.  Den über 100 Laienmusikern gebührt Anerkennung, denn sie hatten die Herausforderung angenommen, das “Oratorium aller Oratorien” zu meistern und dabei haben sie professionellen Maßstäben entsprochen.

Nach vielen Monaten der Vorbereitung ist es den Musikern gelungen, diesen Händel zum Geschenk für über 500 Menschen zu machen.

Händels “Messias”, von dem man einst in England sagte, er habe (u.a. durch Benefiz-Aufführungen für ein Findelhaus) Hungrige gespeist, Nackte bekleidet, Waisen verpflegt hat eine Reihe von Adligen mehr bereichert als irgend ein anderes musikalisches Produkt. Er kann auf eine bewegte Interpretationsgeschichte zurückblicken: Pompöse Festlichkeit im 18. Jahrhundert, romantische Verklärung im 19. und 20. Jahrhundert und auch  in neuerer Zeit viele Versuche, die überzeitliche Sprache dieses Oratoriums zu zelebrieren und zu vermitteln. Letzteres ist dem Lauenburger Musik-Kreis unter der Leitung seines Dirigenten Manfred Schulz gelungen.

Händel hat den Messias 1741 in nur 24 Tagen komponiert. Anders als in den Bachschen Passionen oder im Weihnachtsoratorium gibt es im Messias keine Handlung und keinen Erzähler. Händel gestaltet Bibeltexte, ohne liturgische Bezüge herzustellen. Trotzdem folgt das Oratorium einer Dramaturgie. Manfred Schulz setzte diese Dramaturgie mit wechselnden Tempi um. So entsprach der langsame Beginn des ersten Teils dem Dunkel, in dem das auf den Messias hoffende Volk lebt. Beschwingt dagegen wurde die Rettung durch die Geburt des Herrn angekündigt. Das Orchester meisterte beide Stimmungen souverän und zeigte, dass es auch Chor und Solisten einfühlsam begleiten kann. Die bewegende und mitreißende Wirkung des Chores ergänzte das Solistenquartett: Erika Kasten(Sopran), Elke Hinz (Alt), Patrick Scharnewski (Bass) und vor allem Johannes Harten, dessen weicher aber kraftvoller Tenor den stärksten Eindruck hinterließ

Es war nicht nur das berühmte „Halleluja“, auf das das Publikum gespannt gewartet hatte, und mit dem der Chor am meisten überzeugte. Bereits vorher bewiesen die über 80 Chor-Sängerinnen und Sänger, über welche Gestaltungsvielfalt sie verfügen. Ob es die jubelnde Freude des "Denn es ist uns ein Kind geboren" war oder der beschwingte Beginn des  „Sein Joch ist sanft“ - der Chor übermittelte die Emotionen, die in der Musik enthalten sind. "Engelhaft", flüsterte ein Zuhörer, als die Sängerinnen und Sänger, zart aber sicher den schwierigen Einsatz des Chores "Wie durch einen den Tod" bewältigten.

Der letzte Ton des "Amen" war noch nicht ganz verklungen, da brach der Beifall los. Langanhaltend applaudierten die Besucher . Sie dankten für eine Aufführung, die sie nicht so schnell vergessen dürften. Der Lauenburger Musik-Kreis mit Chor und Orchester, hat musiziert im besten Sinne des Wortes, gekonnt, inspiriert und hingebungsvoll.

Nach der Londoner Premiere des Messias wurde Händel für seine Musik als "edle Unterhaltung" gelobt. Seine Antwort: "Es täte mir leid, wenn ich die Menschen nur unterhalten hätte, ich wollte sie bessern." Das war am Abend des vierten Advent in der Lauenburger Sporthalle zu spüren. Die Stadt Lauenburg kann auf seinen Musik-Kreis wirklich stolz sein.